Seit 2010 verpflichtet eine europaweit gültige Richtlinie alle Verkäufer, die Energieeffizienz der Immobilie bewerten zu lassen. In Luxemburg beispielsweise muss vor dem Verkauf eines Hauses oder einer Wohnung ein Energiepass vorgelegt werden. Wie erhalte ich dieses Dokument? Ist es kostenlos? Welche Auswirkungen hat der Pass auf den Verkauf?
Was genau ist ein Energiepass?
Der Energiepass – oder EPC (Energy Performance Certificate) enthält sämtliche Angaben zum Energieverbrauch eines Gebäudes. Er soll Hausbesitzern helfen, etwaige Probleme bei der Wärmedämmung zu erkennen und effizient zu beheben. Darüber hinaus liefert er künftigen Eigentümern bereits zum Zeitpunkt des Immobilienkaufs wichtige Informationen. Der Energiepass ist barrierefrei: Jeder kann ihn verstehen und die Leistungen der verschiedenen und zum Verkauf stehenden Immobilien leicht miteinander vergleichen.
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Wann immer ein Eigentümer- oder Mieterwechsel ansteht, ist der Energiepass eines der Dokumente, die zwingend vorzulegen sind.
Wann muss der Energiepass ausgestellt werden?
Das Gesetz verlangt, dass der Energiepass für den Verkauf oder eine Vermietung ausgestellt wird. Der Pass muss daher zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Immobilienanzeige vorliegen. Liegt der Anzeige kein Energiepass zugrunde, können Bußgelder erhoben werden.
Wie erhält man einen Energiepass?
In Luxemburg unterliegt der Energiepass der geänderten großherzoglichen Verordnung vom 30. November 2017 über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden. Er kann von Architekten und Beratern, aber auch von allen vom Wirtschaftsministerium zugelassenen Sachverständigen ausgestellt werden. Ein Verzeichnis ist auf der Website der Regierung des Großherzogtums verfügbar.
Der Energiepass wird von einem Fachmann im Rahmen einer Dienstleistung ausgestellt. Der Antragsteller muss daher die Kosten der Ausfertigung tragen, die zum Teil unterschiedlich hoch sind.
Was enthält der Energiepass?
Im Energiepass erfolgt eine Einstufung der Immobilie von A (beste Bewertung) bis I (schlechteste Bewertung). Drei spezifische Daten liegen zugrunde:
– Primärenergiebedarf
– Heizenergiebedarf
– CO²-Emission
Für die Beurteilung dieser drei Elemente werden mehrere Kriterien untersucht. So wird beispielsweise die Wärmedämmung des Gebäudes sorgfältig analysiert, wobei Wanddicke, Dachdämmung und vorhandene Wärmebrücken berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden auch die Qualität der Lüftung, die Leistung der Heizungsanlagen und die Warmwasserversorgung geprüft.
„Im Energiepass erfolgt eine Einstufung der Immobilie von A (beste Bewertung) bis I (schlechteste Bewertung).“
Auch wenn ein Energiepass mit schlechter Bewertung ausgestellt wurde, haben Sie das Recht zu verkaufen. Das Dokument dient lediglich zu Informationszwecken: Es zwingt niemanden, Renovierungsarbeiten durchzuführen. Potenzielle Käufer könnten jedoch abgeschreckt werden, da Verbraucher mehr und mehr auf die Energiekosten achten …
Ist die Energieklasse ein Verkaufsargument?
Es liegt auf der Hand, dass ein Energiefresser weniger wert ist als ein perfekt isoliertes Wohngebäude, das (bei gleicher Wohnfläche und identischen Eigenschaften) in die Kategorie „geringer Verbrauch“ fällt. Da die Informationen in allen Immobilienanzeigen enthalten sein müssen, sind es auch genau diese Angaben, die Käufer vergleichen, bevor sie überhaupt einen Besichtigungstermin vereinbaren. Kurzum: Ein schlechter Pass wird sich für Sie wahrscheinlich nachteilig auswirken. Sie müssen den Preis nach unten korrigieren oder Renovierungsarbeiten durchführen, um auf einen Verkauf zu hoffen.